Es gibt keinen Königsweg für die Skalierung von kommunalen Smart-City-Lösungen. Es gibt ihn ebenso wenig wie in der Digitalindustrie, die allerdings aus der Praxis und aus der Entwicklungslogik digitaler Lösungen bewährte Meilensteine und Erfolgskriterien entwickelt hat. Kern der hier etablierten Roadmap ist es daher, diese Meilensteine und Kriterien prägnant vorzustellen und in den kommunalen Kontext einzuordnen (für weitere Hinweise zur Motivation und Methode siehe Über).
Insgesamt gibt diese Roadmap einen systematischen Überblick über die Erfolgsfaktoren bei der Verstetigung von Smart-City-Lösungen und die Anforderungen für einen erfolgreichen Transfer. Die Roadmap liefert einen handlungsorientierten Leitfaden für Kommunen (Roadmap Roadmap - How To), um organisatorische, finanzielle, wirtschaftliche und technische Kriterien in den verschiedenen Entwicklungsphasen zu berücksichtigen. So können diese zur gezielten Verstetigung und leichteren Übertragbarkeit von Smart-City-Lösungen nachhaltig in den Verwaltungsstrukturen verankert werden.
Vorab: Eigenentwicklung nur bei fehlenden bewährten Lösungen und klarem Mehrwert Zunächst ist zu beachten, dass eine eigenverantwortliche Entwicklung digitaler Smart-City-Lösungen sich nur dann als lohnenswert erweist, wenn für einen zu digitalisierenden kommunalen Prozess oder ein zu lösendes Problem keine bereits etablierten Lösungsansätze verfügbar sind. (weiterlesen ...)
Ähnlich dem Venture-Capital-Prozess in der Privatwirtschaft sind das schrittweise Überzeugen der Entscheidungsträger und Haushaltsverantwortlichen sowie die Anwendung inkrementeller Finanzierung für digitale Lösungen von entscheidender Bedeutung. Diese Herangehensweisen fördern eine erhöhte Entwicklungsdynamik und Effizienz, erfordern jedoch flexible Budgetverfügbarkeit. (weiterlesen ...)
Um zu einer harmonisierten Entwicklung beizutragen folgt diese Roadmap den typischen Entwicklungsstufen und Meilensteinen der erfolgreichen Skalierung von digitalen Lösungen: vom Nachweis des Wertes einer Lösung (Proof of Value) bis zum gesicherten Realbetrieb in der Kommune und Kommunen, die sich in einem Transfer der Lösung angeschlossen haben. Dabei sind die hier umrissenen Herausforderungen von Beginn an wesentlich für die erfolgreiche Entwicklung, auch wenn Ideen für kommunale digitale Lösungen meist klein und tastend beginnen.
Die nationale amerikanische Digitalisierungsagentur 18F spricht seit fast zehn Jahren davon, dass staatliche Digitalisierungsprojekte “Bureaucracy Hacker” benötigen, also Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die es verstehen, Innovation im kommunalen Kontext zu finden, die notwendigen Stakeholder zu versammeln, schnell MVPs zu generieren und an diesen schnell und iterativ zu lernen, dabei die bürokratischen Regeln einzuhalten und die Lösung für einen Reuse, also einen Transfer zu formalisieren: “18F 'hackers are problem solvers. We consider ourselves hackers in that positive sense: productively disruptive and curious.”
Das Silicon Valley hat den Begriff “Mission Mystique” geprägt, das eine Aura eines positiven institutionellen Charismas beschreibt, das sich aus der Bedeutung der Aufgabe und der erfolgreichen Umsetzung ergibt. Mission Mystique wird als wesentlich angesehen, Ideen, Ressourcen und Mitarbeitende durch den komplexen Entwicklungsprozess zu tragen.
Beide Begriffe klammern sehr gut, was es für eine erfolgreiche Skalierung von Smart- City-Lösung in Deutschland benötigt. Beide Begriffe werden gemeinhin nicht mit dem deutschen kommunalen Kontext in Verbindung gebracht. Und doch haben wir bei der Entstehung dieser Roadmap beides gefunden: Inspirierende Bureaucracy Hacker, die es vermocht haben, ihren Projekten zurecht eine “Mission Mystique” zu verleihen. Denen gilt unser besonderer Dank!
Vorab: Eigenentwicklung nur bei fehlenden bewährten Lösungen und klarem Mehrwert 1. Mehrwert kontinuierlich entlang der Entwicklungsphasen qualifizieren und quantifizieren 2. Inkrementelle Entwicklung für Verstetigung und Transfer: Operative Kosten vor Investitionskosten3. Unternehmerische Systematik: Optimale Ressourcen zum passenden Zeitpunkt4. Wagniskapital Strategie5. Auch ein verantwortungsvoller Umgang mit Wagnis erfordert eine neue Fehlerkultur6. Exit-Strategie: Weg zum Erfolg oder Minimierung des Ausfallrisikos7. Harmonisierte Entwicklung: Integration digitaler Entwicklungslogik in kommunale Entscheidungsprozesse