Der Entwicklungspfad in der Privatwirtschaft wird maßgeblich durch die Gewinnung von Wagniskapital (Wagniskapital-Strategie (Venture Capital Strategy)) getrieben (Seed-Funding, Series-A, Series-B etc.), um die technische Weiterentwicklung sowie die Vermarktung eines Produkts in die nächste Entwicklungsstufe zu bringen und die Geschäftstätigkeit aufrechtzuerhalten. Dabei ist der Verbreitungsgrad der Lösung, also eine erfolgreiche Skalierung, entscheidend.
Diese Roadmap weicht zwar von konventionellen Vorgehensweisen des Handbuchs von Venture-Kapitalisten ab, spiegelt jedoch im kommunalen Kontext ähnliche Herausforderungen wider. Überzeugungsarbeit bei Entscheidungsträgern in verschiedenen Entwicklungsphasen, insbesondere an Schlüsselmeilensteinen, ist entscheidend, um notwendige Ressourcen zu mobilisieren. Bisher ist der Raum für inkrementelle und phasenbasierte Finanzierung und Projektabwicklung begrenzt. Es ist daher entscheidend, die derzeitigen Möglichkeiten zu nutzen oder sogar neue Ansätze zu schaffen, da herkömmlich finanzierte Projekte nicht den Anforderungen einer agilen Smart-City-Entwicklung genügen können ().
Die Vorteile einer inkrementellen Finanzierung entlang des Entwicklungsprozesses liegen darin, Erkenntnisse aus früheren Versuchen zu nutzen, erneut zu evaluieren, zusätzliche Anforderungen zu sammeln (oder bestehende anzupassen) und entweder in die nächste Phase einzutreten, einen alternativen Anlauf zu starten oder einen Exit zu vollziehen (vgl. Pahlka 2023). Im Gegensatz zu einem traditionellen, vollständig vorab kalkulierten und durchfinanzierten Ansatz bietet dieses Vorgehen eine höhere Entwicklungsdynamik, Geschwindigkeit, Effizienz und eine geringere Risikoexposition für die Kommune. Allerdings erfordert dies, dass bei erfolgreicher Entwicklung tatsächlich Budget (”Wagniskapital”) für die nächste Phase verfügbar ist, was im derzeitigen Haushaltsrecht eine Herausforderung darstellt.