Die Durchführung eines Pilotprojektes dient dazu, erstes Feedback zu sammeln und den Reifegrad sowie das Technology Readiness Level (TRL) des Produkts zu erhöhen. Der Pilot sollte dazu bereits einen relativ hohen Reifegrad aufweisen und die einzelnen Funktionsbausteine oder Minimal Viable Products (MVPs) zu einem Gesamtprodukt verbinden, um dieses dann für einen festgelegten Zeitraum einer Gruppe von Testanwenderinnen und -anwendern zur Verfügung zu stellen. Ziel ist es bereits über dieses erste Feedback die später zu erwartende Akzeptanz der Lösung zu bewerten und dem Entwicklerteam Hinweise für notwendige Anpassungen zu geben. Obwohl während der Pilotphase der Fokus auf der testweisen Umsetzung der Lösung liegt und konkrete technische sowie organisatorische lokale Herausforderungen im Vordergrund stehen, darf der Aspekt der zukünftigen Verstetigung und Skalierung nicht vernachlässigt werden. Kurzfristige pragmatische Entscheidungen können die Möglichkeiten für den späteren Praxiseinsatz der Lösung einschränken. Zusätzlich sollten bereits vor Beginn des Pilotprojekts klare Erfolgskriterien festgelegt werden, um eine objektive Bewertung der Leistung der Smart-City-Lösung zu ermöglichen und die Beiträge zu stadtentwicklungspolitischen Zielen fortlaufend zu messen. Ein weiterer Fokus des Pilotprojekts sollte auf ersten Erkenntnissen zur Skalierbarkeit und Anpassungsfähigkeit der Lösung liegen, um die Anforderungen für den Einsatz in verschiedenen Kontexten zu testen und in Voraussetzungen für einen erfolgreichen Transfer der Lösung zu übersetzen. Darüber hinaus ist es wichtig, die Aufgaben und Zuständigkeiten des Teams und beteiligter Stakeholder während des Pilotprojekts so zu verteilen, dass sich Erkenntnisse zu einem effektiven Management der Zeit- und Ressourcenaufwände für die spätere Verstetigung und den Transfer in weitere Kommunen gewinnen lassen.
Das Betreibermodell digitaler Lösungen wird in der Ideenphase angelegt und muss in der Prototypenentwicklung und Pilotphase weiterentwickelt und getestet werden, was mit hohen Aufwänden für die beteiligte Kommune verbunden sein kann. In diesen beiden Phasen geht es um die konkrete Umsetzung des in der Ideenphase entworfenen Betreibermodells. Hier stellt sich für die Kommune zum ersten Mal heraus, ob das Modell nicht nur in der Theorie, sondern auch in der Praxis umsetzbar ist. Ist es das nicht, so müssen Anpassungen vorgenommen und eventuell alternative Optionen für den dauerhaften Betrieb entwickelt werden.