Die Stadt Hamburg zeigt, wie die erfolgreiche Entwicklung eines Minimum Viable Product (MVP) erfolgen und den Grundstein für die weiteren Entwicklungsphasen hin zu einer verstetigten und übertragbaren Lösung legen kann. Die Senatskanzlei erkannte mit Blick auf die im Onlinezugangsgesetz (OZG) geforderte Erstellung und Verwendung von digitalen Fachverfahren die Potenziale digitaler Lösungen für die interne Sachbearbeitung. Die Analyse der spezifischen Anforderungen führte zur Identifizierung von Bedarfen an eine entsprechende Low-Code-Plattform (Modul F - Modulare Lösung für Fachverfahren). Basierend darauf wurde zwischen September 2021 und Dezember 2022 ein MVP entwickelt. Die Grundversion des Produktes (MVP I) umfasste zwei ausgewählte Fachverfahren: zum einen zur denkmalrechtlichen Genehmigung und zum anderen die Handelsbezeichnung für Erzeugnisse der Fischerei und Aquakultur. Dadurch konnte zunächst gezeigt werden, dass das Konzept der Lösung für schnelle und einfache Erstellung von Fachverfahren mit vorgefertigten Bausteinen funktionsfähig ist. Als nächster Schritt wurde mit dem MVP II eine Lösung definiert, die ein Konzept zur Nachnutzung für andere Bundesländer und Kommunen enthält. Bis Ende 2022 erfolgte die Testung in der Praxis, um Feedback von den Nutzenden zu sammeln. Nach den erfolgreichen Pilotprojekten wurde die Anwendung ab 2023 schrittweise für immer mehr Kundinnen und Kunden verfügbar gemacht. Neue Module und Funktionalitäten, die auf den sich ändernden Anforderungen und dem Feedback der Anwendenden basieren, werden kontinuierlich entwickelt und in die Plattform integriert. Für Modul-F gibt es Bibliotheken mit Modulen, eine Kurzanleitung sowie ein Erklärvideo bei Youtube. So ist ein niederschwelliger Zugang möglich.
BMI