Smart Cities befähigen (#vernetztinEuropa) Analyse kommunaler Vernetzungsansätze im Handlungsfeld digitale Transformation
Libbe, J.; Lange, K., 2023: Smart Cities befähigen (#vernetztinEuropa): Analyse kommunaler Vernetzungsansätze im Handlungsfeld digitale Transformation. Hrsg.: BBSR – Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung. Bonn.
Vernetzungsaktivitäten in den Themenfeldern „Digitalisierung“ und „Smart City“ haben in den vergangenen Jahren stark an Bedeutung gewonnen. Hintergrund ist der auf Seiten der Kommunen bestehende große Bedarf an Wissenstransfer und Erfahrungsaustausch und zugleich im Bereich der Stadt- und Regionalent- wicklung ein übergeordnetes politisches Interesse, die Kommunen bei der digitalen Transformation zu unterstützen. Doch auch Technologieanbieter haben die Notwendigkeit erkannt, sich mit den Aufgaben von kommunaler Politik und Verwaltung auseinanderzusetzen, um hieran angepasste Angebote unterbreiten zu können. Bisher gab es keinen systematischen Überblick über die existierenden Netzwerke. Daher wurde im Rahmen des Projekts „#vernetztinEuropa“ eine Bestandsaufnahme durchgeführt. Neben Netzwerken zwischen deut- schen Kommunen und deren Partnerinnen und Partnern in den Ländern der Europäischen Union, die den Schwerpunkt der Untersuchung bildeten, wurden auch nationale Netzwerke sowie internationale Koopera- tionen erfasst. Die Ergebnisse der Untersuchung machen deutlich: Die Initiative zur Gründung ist entscheidend dafür, wie ein Netzwerk organisiert, finanziert und strukturiert ist. Unterscheiden lassen sich Top-down und Bottom- up gegründete Netzwerke. Bei den Top-down-Netzwerken handelt es sich um Initiativen, die auf nationaler Ebene von Bundesministerien und auf europäischer Ebene von der Europäischen Kommission angestoßen wurden. Sie sind quasi ein Instrument zur Unterstützung der Umsetzung politischer Agenden. Innerhalb der Top-down-Netzwerke lassen sich drei besondere Typen identifizieren. Zunächst gibt es Netz- werke, die eine größere Initiative repräsentieren. Diese Netzwerke nehmen somit die Funktion einer fachlichen Plattform ein, unter deren Dach eine Vielzahl an Aktivitäten stattfinden. Zu nennen sind hier beispielsweise die Umsetzung programmeigener Förderprojekte und Begleitforschung, die Aufbereitung und Weitergabe von Fachwissen sowie Angebote der Weiterbildung. Ein weiterer Typ zeichnet sich dadurch aus, dass das Netz- werk jeweils an ein spezifisches Förderprogramm angegliedert ist. In diesem Fall nehmen die Netzwerke eine „Dachfunktion“ ein und bieten Kommunen und Akteuren, die Projekte und Maßnahmen im Rahmen des glei- chen Förderprogramms umsetzen, die Möglichkeit, einschlägige Erfahrungen auszutauschen und voneinan- der zu lernen. Auf diese Weise soll die Umsetzung der Projekte und Maßnahmen sowie die Erreichung der jeweiligen Förderziele unterstützt werden. Des Weiteren sind Städtenetzwerke zu nennen, die als Bedingung für eine Programmförderung aufgesetzt werden. Solche Netzwerke sind an die Laufzeit der Projekte gebunden. Die Gründung der Bottom-up-Netzwerke erfolgt in vielen Fällen über bestehende lose und informelle Koope- rationen, die über die Gründung eines Netzwerkes formalisiert werden. So finden sich beispielsweise Netz- werke, die eine Art Dachverband für Akteure einer gleichen Interessengruppe bilden, um Ziele und Interessen zu bündeln und diese nach außen zu tragen. Daneben gibt es eine Gruppe von Netzwerken, die von Ver- bänden oder einer Forschungsinstitution gegründet wurden, um innerhalb der jeweiligen Organisation eine eigene Plattform für fachlichen Austausch oder Begleitforschung anbieten zu können. Zusätzlich zu diesen beiden Typausprägungen zählt zu den Bottom-up-Netzwerken der freiwillige Austausch zwischen Projekten eines Förderprogramms.
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